Klassisches versus prognosebasiertes Energiemanagement in Echtzeit

Laut einer Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena) bewerten 83 Prozent der Unternehmen in Deutschland das Thema Energieeffizienz als „wichtig“ bzw. „sehr wichtig“. Und bereits jedes zweite deutsche Unternehmen nutzt einer weiteren dena-Umfrage zufolge digitale Technologien zur Erhöhung seiner Energieeffizienz. Dennoch gibt es noch viele Unternehmen, die das Thema noch nicht angegangen sind oder noch weiter ausbauen können und wollen. Um steuerliche Entlastungen nach §55 des Energie- und §10 des Strom-Steuergesetzes in Anspruch nehmen zu können, ist für Unternehmen seit Januar 2013 ein zertifiziertes Energiemanagementsystem verpflichtende Voraussetzung.

Was bedeutet Energiemanagement überhaupt?

Doch was bedeutet Energiemanagement eigentlich wirklich? Energiemanagement ist die systematisierte Koordinierung der Beschaffung, Umwandlung, Verteilung und Nutzung von Energie innerhalb eines Unternehmens. Ein Energiemanagementsystem bildet eine Entscheidungsgrundlage für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und trägt somit dazu bei, den Energieverbrauch zu senken, Kosten zu sparen, die Umwelt zu schützen und nicht zuletzt das Unternehmensimage zu verbessern.

Beim klassischen Energiemanagement werden meist historische Verbrauchsdaten aufbereitet. Mit ihrer Hilfe kann zwar der Energieverbrauch überprüft und die Wirkung von umgesetzten Maßnahmen kontrolliert werden. Die Energieträger werden jedoch oft isoliert betrachtet und Anlagen ohne Vernetzung gesteuert. Doch im Zuge der vierten industriellen Revolution steigen auch die Anforderungen an das Energiemanagement. Intelligente, vernetzte Systeme optimieren nicht nur einzelne Produktionsschritte, sondern ganze Wertschöpfungsketten und machen diese wandelbar, effizient und nachhaltig.

ISO 50001

Der Standard beschreibt die Anforderungen an ein Unternehmen, um ein Energiemanagementsystem einzuführen, zu betreiben und kontinuierlich zu optimieren. Gelingt die Umsetzung dieses systematischen Ansatzes, verbessert ein Unternehmen seine energiebezogene Leistung, erhöht seine Energieeffizienz und optimiert gleichzeitig seine Energienutzung. Die Einführung und Zertifizierung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 wird staatlich bezuschusst.

Welche Möglichkeiten ergeben sich mit prognosebasiertem Energiemanagement in Echtzeit?

Auch in Bezug auf das Energiemanagement lassen sich dank des Einsatzes sinnvoller Software Ressourcen einsparen, die Energieeffizienz verbessern und Kosten reduzieren. Industrieunternehmen können dank vernetzter Systeme die eigene Energieerzeugung, den Verbrauch und das Speichermanagement ganzheitlich betrachten, Flexibilitätspotenziale identifizieren, optimieren und nach eigenen Anforderungen – etwa mit Blick auf die Risikostrategie oder Wirtschaftlichkeit – steuern.

Dazu werden Daten aus Zählern und Sensoren des Energiesystems sowie seiner Anlagen mit Wetter- und Preisinformationen angereichert und der Bedarf (Strom, Kälte, Wärme) sowie die regenerative Erzeugung (PV, Wind) prognostiziert. Alle Daten werden dann einem Optimierungsmodell zur Verfügung gestellt und die Erzeugung (Öl, Gas etc.) im Querverbund optimiert. Das Ergebnis: Fahrpläne für die flexiblen Erzeuger und Verbraucher des Energiesystems für ihre optimale Steuerung.

Durch ein Energiemanagement in Echtzeit verschaffen sich Unternehmen nicht nur einen Überblick über Ihren Betrieb und Ihre Geschäftsdaten. Mit präzisen Analysen zum Zustand Ihrer Anlagen können neue Wartungsstrategien identifiziert, Ausfallzeiten und Instandhaltungskosten reduziert werden und die Anlagen mittels einer besseren digitalen Zusammenarbeit effizienter verwaltet werden.

Klassisches Energiemanagement

Energiebilanz

Energie-Reporting | Monitoring

Optimierung der Infrastruktur

Ableitung Energieeffizienzmaßnahmen
(auf Basis historischer Daten)

Betriebsoptimierung

Ganzheitliche Betrachtung

Lastmanagement

Speicherbewirtschaftung

Flexibilitätsvermarktung

Prognosebasiertes Energiemanagement

Energiebilanz

Energie-Reporting | Monitoring

Optimierung der Infrastruktur

Ableitung Energieeffizienzmaßnahmen
(auf Basis historischer Daten)

Betriebsoptimierung

Ganzheitliche Betrachtung

Lastmanagement

Speicherbewirtschaftung

Flexibilitätsvermarktung

Mehrwert für Energieversorger und Infrastrukturbetreiber

Mit einem optimierten, prognosebasierten Energiemanagement können Energieversorger und Infrastrukturbetreiber die Schwankungen in der Energieerzeugung, -übertragung, -verteilung und -versorgung besser meistern. Die Prozesse des Energiemanagements werden digitalisiert und analysiert und erfüllen so neue Auflagen, betriebliche Anforderungen und technologische Erfordernisse. Warnhinweise über eine mögliche Nichtverfügbarkeit einzelner Anlagen beispielsweise werden versendet, bevor ein Defekt bei einer Anlage auftritt und ermöglicht ein schnelleres Reagieren.

Screenshot einer Software für Energiemanagement in Echtzeit

Wo stehen Sie mit Ihrem Energiemanagement?

Verwenden Sie bereits Wetterprognosen oder Preise, um die Energieerzeugung und den Verbrauch in Ihrem Unternehmen zu planen und zu steuern? Sind Sie bereits in der Lage, Ihr Energiemanagement ganzheitlich zu betrachten? Wie integrieren Sie Ihre EE-Anlagen in Ihr Energiemanagementsystem? Wie vermeiden Sie Lastspitzen? Wir können uns nicht ausruhen auf dem Erreichten. Die Technologie entwickelt sich weiter. Die nächste große Veränderung kommt bestimmt.

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2 Kommentare

  1. Sg D+H,
    sehr guter Bericht.
    In Ihre Prognosen bitte das physikalische Verfahren eSaver® zur Reduktion der kWh und der kW Spitzen ohne Lastabwurf mit einbeziehen. Mit einer Maßnahme 15% im Mittel bei KMU und Industrie durch Nutzung von Netzrückwirkungen zentral einsparen und Ihre Software implantieren?
    Benötigen Sie Informationen oder wollen beim Hersteller bei Stuttgart vorbei kommen?
    MfG zu seven2one
    Michael Hartmann
    eSaver.eu

    Antworten
    • Sehr geehrter Herr Hartmann, vielen Dank für Ihre Anmerkung. Unser Blog befasst sich mit den grundsätzlichen Möglichkeiten der Energiekostenersparnis und soll nicht als Werbeplattform für verschiedene Dienstleister dienen. Gerne können Sie uns Informationen zu Referenzenprojekten per E-Mail an marketing@seven2one.de zukommen lassen. Freundliche Grüße, Carina Wilfer

      Antworten

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